Grenzwerte von e- und ln-Funktionen
1. Methode:Nur mit Überlegung, ohne konkrete Rechnung

Notwendige Vorüberlegungen:
Bei
geht der Zähler 1 + 4x offensichtlich gegen Unendlich. Es gilt schließlich: 
Der Nenner
geht für
ebenfalls gegen Unendlich wegen
.
Zähler und Nenner gehen also beide gegen Unendlich. Die e-Funktion im Nenner wächst allerdings schneller als das Polynom im Zähler, die e-Funktion überwiegt. Das Unendlich im Nenner ist quasi größer als das Unendlich im Zähler. Eine kleinere Zahl durch eine sehr viel größere Zahl geteilt, ergibt etwas sehr kleines, also fast Null.
Für den gesuchten Grenzwert gilt deswegen:

Begründung:Der Nenner wächst schneller als der Zähler.
Diese Begründung musst du unbedingt hinschreiben!
2. Methode:Verwendung bekannter Grenzwerte

Man formt die Funktion
so um, dass man letztendlich auf den bekannten Grenzwert
kommt.

Wegen
und
ergibt sich:

Unter Verwendung des bekannten Grenzwerts
erhält man:

Das Vorzeichen der Null muss man sich extra überlegen;das kann nicht mit Hilfe des bekannten Grenzwertes geschehen, sondern nur mit den normalen Vorzeichenregeln der Division.

Hinweis:Es gilt
, weil x für
positiv ist und
sowieso immer positiv ist. Plus durch Plus ist natürlich Plus.
3. Methode:Berechnung des Grenzwertes mit der Regel von L´Hospital

Für
geht sowohl der Zähler gegen
als auch der Nenner. Es ergibt sich damit ein Ausdruck der Form
.

Es liegt ein Ausdruck der Form
vor, wir dürfen daher die Regel von L´Hospital anwenden.

Unabhängig von der gewählten Methode kommt natürlich immer das gleiche Ergebnis heraus:

Aber was bedeutet dieses Ergebnis anschaulich? Die Funktion
hat für
eine waagrechte Asymptote. Diese Asymptote hat die Gleichung y = 0;der Graph
hat also die x-Achse für
als waagrechte Asymptote.
nähert sich für
von oben an die x-Achse an. (Das erkennt man an dem positiven Vorzeichen der Null.) Für
gilt diese Asymptote nicht. Das erkennt man an dem zweiten ermittelten Grenzwert.

Für
geht die Funktion
gegen Minus-Unendlich. D.h. ihr Graph schießt im Koordinatensystem relativ steil nach links unten. Damit du dir das besser vorstellen kannst, hier der Graph der Funktion.

Abb.:Graph
der Funktion 
4. Bsp.:
Wir betrachten die Funktion
. Ermittle die maximale Definitionsmenge
und untersuche das Verhalten von
an den Rändern der Definitionsmenge! Gib auch die Gleichungen aller Asymptoten an!
Lösung:
Geg.: 
Ges.:
und Verhalten an den Rändern von
(einschließlich aller Asymptoten)
